Wie man in San Secondo ankommt

San Secondo liegt am Ufer des Flusses Taro, es liegt in der Mitte einer weiten Ebene, und gerade und lange Straßen überqueren sie, sie verbinden das Dorf z. B. mit der A1 Autobahn. Wenn man aus Mailand/Milano kommt, muß man in Fidenza von der A1 Autobahn ausfahren, und dann Richtung Soragna. Hier  findet man die Beschilderung San Secondo. Wenn man aus Bologna kommt, muß man in Parma aus der A1 Autobahn ausfahren, man überquert die Stadt und Richtung Cremona. San Secondo liegt etwa 20 Km weit von Parma. Wenn man aus West kommt, muß man in Parma West/Parma Ovest von der Cisa Autobahn (A15) ausfahren, und Richtung Fontanellato - San Secondo. Wenn man aus Mantua kommt, fährt man durch die Staatsstraße N° 420 Richtung Sabbioneta, dann Richtung Colorno durch Staatsstraße N° 343, und West Richtung San Secondo.

 

Geschichte

Die Anwesenheit des Menschen in diesen Orten reicht zur Bronzezeit zurück, aber die erste wichtige Besiedlung fing zur Römerzeit an.

Im Frühmittelalter wurde die Organisierung des Landes entwickelt, daher wurden die Kirchen von San Secondo und von Heiligen Genesio gebaut. Die erste gibt es leider nicht mehr, und die zweite liegt im südwestlichen Teil des Dorfes.

San Secondo (oder „Sancti Secundi“, der alte Name) wird 894 in einem Brief vom König Arnolfo zum Bischof Wibodo genannt, man sagt, daß dieses Land der Kirche von Parma gahört.

Es gibt viele Papiere, die zeigen, daß San Secondo Parma in der folgenden Jahrhunderte gehörte; 1365 verleihte der Bischof Ugolino Rossi seinem Neffe Giacomo dieses Land, Giacomo wurde der erste Graf von San Secondo. Schon im 12. Jahrhundert war die Familie Rossi sehr wichtig.

Pier Maria 2., der Herrliche gennant, regierte von 1438 bis 1482, und in dieser Zeit wurde die Familie wichtiger. Sein Staat erstreckte sich auf Appenin bis Pofluß und auch auf die Täler der Flüße Parma und Taro.

Die Familie Rossi regierte noch einige Jahrhunderte, und sie schloß Freundschaft mit wichtigen Figuren der Renaissance durch Hochzeite, z. B. mit dem französischen König Ludwig 12., mit Cosimo de'Medici 1. Herzog von Florenz und Großherzog von Toskana, mit Friedrich Gonzaga 2. Herzog von Mantua, mit Papst Paul 2. und Papst Julius 3., mit Künstlern und mit Gelehrten.

Pier Maria 3., der der 7. Graf und der 2. Markgraf war, lebte bei dem französischen Hof, um Kriegskunst, Politiktheorien und Kunst zu lernen.

Im 16. Jahrhundert kämpfte die Familie Rossi gegen die Familie Farnese, die das Land bis 1731 regierte.

1817 starb der letzte Graf, ohne Erben hinterzulassen

  

Was man besichtigt

Das Schloß. Im 16. Jahrhundert wird es prunkhaft mit Fresken der besten Maler der Zeit ausgeschmückt, um nicht gewachsen der neuen Regierenden von Parma, die Familie Farnese, zu erscheinen.

Heute bleiben nur der nordwestliche Flügel und die nordöstliche Fassade. In der letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts wurde fast das ganze Schloß zerstört. Heute darf man den schönen Renaissancehof, die Freitreppe und die Fresken im Wohn- und Vertretungsviertel sehen.

 

Das Zimmer von Bellerofonte. Nachdem man den Hof überquert hat, und nachdem man die Freitreppe hinaufgestiegen hat, findet man in diesem Zimmer das Rüstzeug vom „Palio von San Secondo“. Das Fresko stellt Bellerofonte dar, der die Chimäre tötet, die ein Ungeheuer mit Löwekopf und Drachekörper ist. 

Der Gang von Äsop. Das ist ein L – förmig Gang, die Fresken stellen die beruhmtesten Fabeln des griechischen Dichters, wie z. B. „Der Fuchs und das Wildschwein“, „Der Fuchs und der Löwe“ oder „Der Wolf und das Lamm“. 

Das Zimmer der Fabeln. Hier darf man andere Fabeln sehen, wie z. B. „Der Fuchs, der Hund und der Hahn“. In jedem Fresko liest man eine Spruch auf Latein.

 

Das Zimmer der Lästersucht. Die Fresken stellen eine Geschichte dar, die noch heute aktuell ist. Der Vater und sein Sohn gehen in den Markt, sie haben auch einen Esel. Die Geschichte geht weiter, und sie treffen Vorübergehende, die ihnen Ratschläge geben, um bequemer zu reisen. Am Ende reiten die beiden Männer den Esel, aber er haltet nicht aus, und sie werfen das Tier in einen Absturz. „Momus ubique“: „Lästersucht ist überall“.

Das Zimmer des Abendessen, das Zimmer des Wolfes und das Zimmer der Gerechtigkeit. Das sind die letzten Zimmer der westlichen Flügel; hier sieht man andere Fabeln von Äsop, wie z. B. „Der lammverkleidete Wolf“. In jedes Zimmer gibt es Darstellungen der Jahreszeiten und Landschaften.

Das Zimmer der römischen Kaiser und das Zimmer des goldenen Esels. In diesen Zimmern findet man die ältesten Fresken, die Pier Maria 3. malen ließ. Im Zimmer der römischen Kaiser enthaltet kostbare Stuckwerke.

Das Zimmer des goldenen Esels stellt durch 17 Fresken den Roman des lateinischen Dichters Apuleio „Die Verwandlungen oder der goldene Esel“ dar. Es gibt keine andere Darstellung dieses Romanes. Die Geschichte fängt mit dem Fresko über die westliche Tür an, und beendet in der Mitte der Decke.

Das Zimmer der Athleten. Das ist das erste mit mithologischen Bildungen ausgeschmückte Zimmer. Hier sieht man zwei Athleten, Ganymed und Atteon, die das Gewölbe tragen.

Das Zimmer von Merkur. Der Bote der Götter hat einen geflügelten Helm, geflügelte Füße und einen Stab in der Hand.

Das Zimmer von Circe und Dido. In diesem Fresko verwandelt Circe die Kamaraden von Ulixes zu Schweinen, und Dido begeht Selbstmord. Man denkt, daß diese Fresken alles darstellen, was die Familie Rossi in die schwierigsten Jahre lebte, Circe und Dido wollten Macht haben, aber sie hatten keine Erfolg, sowie Troilo und seine Familie nicht hatten.

Das Zimmer von Latona, das Zimmer von Adonis und das Zimmer der Riesen. In diesen drei Zimmer wird den gleichen inhalt dargestellt, d. h. die Bestrafung derjenigen, die wagen die Götter, die Gesetzen oder die Regierenden zu fordern. Die Ereignisse werden im Buch von Ovid „Die Verwandlungen“ erzählt.

Freunde und Familienmitglieder werden im Zimmer von Adonis bemalt. Die Figuren sind Gian Girolamo Rossi, Bischof von Pavia und Gouverneur von Rom, Federico Gonzaga 2. aus Mantua, der Vetter von Camilla, die Gemählin von Pier Maria 3., Giovanni de‘Medici, „delle Bande Nere“ genannt, er starb sehr jung, als er nur 28 war, d. h. im Jahre 1526.

Im dritten Zimmer sieht man die Riesen, die wagten Jupiter zu fordern, und er verjagte sie aus dem Olymp. Man sieht auch Prometheus, der einem Fels festgebunden ist, und Icarus, der ins Ägäisches Meer fällt.

Gesellschaftszimmer mit Fresken über die Familie. Das ist ein einzigartiges Zimmer, es ist 20 m. lang, 12 m. breit und 14 m. hoch, die Fläche der Fresken mißt 1200 m². Dreizehn Felder erzählen die Geschichte der Familie. Im letzten Feld, das im Zentrum der Decke ist, sieht man den französischen König, Franz 1., der Pier Maria 3. heilige Michael Ordenskette abgibt, das die wichtigste militarische Auszeichnung war, und er ernannt Pier Maria General der italienischen Truppen. 

Andere wichtige Ereignisse sind der Sieg gegen Friedrich 2. im Jahre 1247 (im zweiten Feld), der Kampf von Borgo San Donnino/Fidenza gegen Azzo Visconti im Jahre 1325 (im fünften Feld), der Einmarsch von Pier Maria dem Herrlichen nach Parma im Jahre 1470 (im zehnten Feld), und die Belagerung von Padua im Jahre 1503 (im zwölften Feld).

  

Man Darf den Schloß jeden Tag außer Montag von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr (im Frühling und im Sommer bis 18 Uhr) besichtigen. Man darf Besichtigungen mit Führung für Schulgruppe reservieren (Tel. +39.0521.873214 – Fax. +39.0521.872147 - E-mail turismo@comune,san-secondo-parmense.pr.it). 

Man darf auch abende Besichtigungen mit den Figuren aus "Corte dei Rossi" jeden letzten Samstag des Monates reservieren. Die Figuren erinnern einigen wichtigen Ereignisse der Familie, z. B. Giovanni delle Bande Nere entsetzte das Land im Jahre 1522, und er ließ seine Schwester wiederregieren, die Liebesgeschichte zwischen Camilla de‘Rossi Pallavicino und ihren Onkel Giovanni delle Bande Nere, Eingriffe des Dichters Pietro Aretino. Reservierungen +39.338.2128809.

  

 

Andere Denkmäler

Die romanische Kirche von San Genesio. Das ist das älteste romanische Denkmal in der Ebene von Parma. Es liegt auf dem Land, 2 Km. weit von San Secondo. Der Plan hat drei Schiffe, und jede geht in eine Apsis aus. 1787 wurde die Kirche verkürzt, und sie blieb 2/3 der alten Länge lang. Die Apsis sind die ältesten Teilen der Kirche; die zentrale Apsis ist größer als die zwei anderen, und es gibt kostbare Ausschmückungen. In der alten Zeit standen drei Altaren in der Kirche.

Das Oratorium der Heiligen Jungfrau vom „Serraglio“. In dieser Kapelle war ein Bildnis der Heiligen Jungfrau, und man dachte, daß es Wunder wirkte.

Das Oratorium von heiligen Ludwig oder „del Riscatto“. Es wurde zwischen 1717 und 1728 gebaut. Hier ist ein im Holz geschnitzter Altar.

Die Kirche der Heiligen Jungfrau. Pier Maria der Herrlichen ließ diese Kirche etwa im Jahre 1450 bauen. In der alten Zeit hatte sie ein einziges Schiff. 1716 wurde zwei Seitenschiffen gebaut. In dieser Kirche kann man wichtige Kunstwerke sehen.

Das Krankenhaaus der Barmherzigkeit. 1630 ließ der Graf Friedrich 1. diese Krankenhaus bauen, um arme Leute während der Pestepidemie unterzubringen. Als der Graf starb (1634), arbeitete man noch ein Jahrhundertslang, und im Jahre 1716 war der Aufbau noch nicht am Ende.

 

"Il Palio delle Contrade“

(Palio der Stadtviertel)

Der Verein der Blutspender und die italienische Rotkreuz von San Secondo organiesierten diese Veranstaltung zum ersten Mal im Jahre 1990. Sie findet am ersten Sonntag im Juni statt, und man erinnert die Hochzeit von Pier Maria Rossi 3. mit Camilla Gonzaga aus Mantua, sie verheirateten sich im Jahre 1523.

Die Feier dauert vier Tagelang, und sie wurde von Bianca Riario, die Witwe von Troilo 1. seit 1521 und die Mutter von Pier Maria, und von ihren Kindern Giovan Girolamo, Bertrando, Ettore, Giulio Casare, Angela Paola, Camilla und Costanza organisiert. 

Die Feier beginnt am Donnerstag mit einem Konzert von typischer Musik des 16. Jahrhunderts im Hof der Burg, im Dorf findet „il Palio della Lumaca“ („Palio der Schnecke“) statt.

Am Freitag empfangen Bianca Riario, ihre Kinder, ihr Bruder Giovanni delle Bande Nere und Pietro Aretino die Gäste aus den umliegenden Lehen und die Ortsbehörden. Sie besichtigen das Dorf zusammen, wo man Berufe der Zeit dargestellt sind, und man ißt ein typisches Abendessen.

Am Samstag empfängt Bianca Riario die Ehepaar, die aus Mantua mit Giovanni delle Bande Nere angekommen sind. Die Statthalter jedes Viertels huldigen dem Graf und seiner Familie, und man zeigt die Pferde, die am Sonntag wetteifern.

Am Sonntag wird das ganze Dorf verwickelt: fast 1000 Figuren bewegen sich durch die Straßen des Dorfes, aus den Fenstern hängen die Fahnen der Viertel. Am Vormittag hören Bianca Riario und ihre Familie die Messe, und die Pferde und die Reiter werden gesegnet. Am Nachmittag findet der Wettkampf statt. Am Ende organiesiert man ein Bankett für die Sieger und für die Besiegten.

Die Virtel von San Secondo heißen „Buregh di Minen“, „Castell‘Aicardi“, „Dragonda“, „Grillo“, „Prevostura“, und „Trinità“.

 

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